Montag, 27. Oktober 2014

Wehe, wenn sie losgelassen...


Ich habe meinen Lohn bekommen. Tausend Euro, ist das geil!
Dir fehlt’s Kleingeld, willst was trinken, geh’n wir halt gemeinsam steil.

Nach zwei Stunden in der Kneipe hat jeder sieben Halbe drin,
Ich verlier‘ dich aus den Augen, weil ich zu besoffen bin.

Ich muss pissen wie ein Eber, und auf dem Weg zum Männerklo:
Find‘ ich dich am Automaten, du spielst 'Ramses' oder so.

Nach anderthalb Minuten Strahl gesell' ich mich bequem zu dir,
Geräusche blubbern und ich rauche, filterlos zum schalen Bier.

Du erklärst mir, was passiert und wie’s der echte Profi macht,
Aus zwanzig Euro werden vier, und plötzlich wieder acht.

„ZWEI Königinnen reichen nicht. Ich fass‘ es kaum, du ahnst es nicht, wie knapp war das denn bitte? Hier guck, jetzt will er mich mal locken. Da bleib‘ ich cool, wir woll’n ja zocken. Gleich gehen wir hoch… Gleich… Waaaartee… JETZT!“
Da!, die Faust den Button fetzt und alles schweigt gespannt.

Das Schweigen geht weiter, die Spannung schwindet,
Gibt Hoffen, Bangen, Panik nach.
Du weißt, wie man ihn überwindet,
Ein kurzer Fluch, dann tankst du nach.

Ich schäme mich und schaue weg,
Die Zigarette schmeckt nach Kot.



Der Demo-Modus ist verboten,
Gefüttert wird mit blauen Noten – der Selbsthass in dir grollt.
Mein letzter Zwanni ist verschluckt,
Und wird nicht wieder ausgespuckt - du hast ihn nie gewollt.

Statt Taxi geht es nun zu Fuß,
„Bis morgen!“ ist dein letzter Gruß.

Draußen geht es widerlich,
Hier wird aus uns dann wieder ich.

 Trüb trotte ich nach Hause.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen